enzushin monk

shiatsu

Durch Zazen lernen wir in unsere Mitte zurück zu kommen. Unsere beschränkte egoistische Sicht zu überwinden und so wahres Mitgefühl zu entwickeln. Es entfaltet die wahre Natur unseres Geistes.
Beim Do-In lernen wir wie sich dieser Geist im Körper zeigt und sich durch beharrliches Üben und Konzentration auf die Atmung und das Hara das Körper/Geistgefüge verändern kann.
Doch wäre es nicht schön einen Ausdruck in praktischem Handeln zu finden, der aus dem Wunsch entsteht wirklich helfen zu wollen? Die Leiden der Wesen zu veringern statt zu vermehren?

Was tun wir denn selbst, wenn...

Was tun wir denn selbst, wenn uns etwas weh tut? - Wir halten uns die schmerzende Stelle. Wir berühren sie. Der Mensch hat geradezu ein elementares Bedürfnis nach Berührung. Und das geeignetste Werkzeug des Körpers dazu stellen die Hände dar. Einfaches Handauflegen erzeugt einen sanften Druck, der Halt, Nähe und Wärme gibt.
Ist der Geist klar und offen, so können unsere Hände „Lauschen“. Sie „hören zu“ was der Körper den sie berühren zu „sagen“ hat. Und der sanfte Druck den sie ausüben stellt eine Antwort dar. Es ist also eine Form der Kommunikation ohne Worte und ohne Schweigen. Das Wissen um die Funktionsweise des Körpers, den Ursachen für Störungen und wie man sie beeinflussen kann, macht, richtig angwendet, aus dem einfachen Handauflegen eine Kunst der Berührung. Diese Kunst nennt man auch Shiatsu.

Shiatsu kommt aus Japan und ist dort seit den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein anerkannter Beruf. Es entstand aus der Begegnung von westlicher Physiotherapie und hier speziell der amerikanischen Osteopathie und traditionellen asiatischen manuellen Therapien.
Zu den asiatischen Wurzeln des Shiatsu gehört Doin Ankyo, eine der ältesten Behandlungsformen des fernen Ostens. Im „Gelben Kaiser“, dem Grundlagenwerk der chinesischen Medizin, das um die Zeitenwende schriftlich festgehalten wurde, wird Doin Ankyo als die adäquate Therapie zur Behandlung der Beschwerden, wie sie die urbane Lebensweise hervorbringt, empfohlen.
Shiatsu bedeutet wörtlich übersetzt „Fingerdruck“. Die Besonderheit des Shiatsudrucks liegt in vier wichtigen Eigenschaften: Er ist senkrecht zum Körper, tief und lang anhaltend und kommt aus der Konzentration auf das Hara (jap. Bauch). Der Druck entsteht nicht durch Muskelkraft, sondern durch die Wirkung der Schwerkraft, indem sich der Geber aus dem Hara heraus an den Empfänger anlehnt.
Shizuto Masunaga beschäftigte sich eingehend mit der überlieferten Medizin des Orients und erweiterte die Ausübung von Shiatsu um die Behandlung der Meridiane. Des Weiteren erarbeitete er aus den alten Schriften die Methode der energetischen Befunderhebung am Hara. Daraus entwickelte sich das im Westen bekannte „Zen-Shiatsu“.

Shiatsu ist eine für fast jeden erlernbare Methode. Über die reine Methodik hinaus bietet sie uns aber auch die Möglichkeit unser Verständnis des Ki und damit des Lebens zu vergrößern. Shiatsu erweitert unsere Kommunikationsfähigkeit indem wir mit den Händen Sehen und Hören lernen und durch den Druck, den sie ausüben, machen wir sie zu redenden Händen. Das vermeintliche Alleinsein das aus der Sicht eines von der Welt getrennten Individuums, oder besser Egos, entsteht wird überwunden. Beim Geber, dem Shiatsuka, wie dem Empfänger, dem Jusha, vertieft sich das Gefühl des Verbundenseins.

Dojo bedeutet Ort des Weges. Praktiziert man mit gesammeltem Geist und ganzem Körper und lernt mit dem Körper zu verstehen. So wird unser Körper zum Ort des Weges. Seine eigene Natur, ihre Veränderlichkeit zu leben ermöglicht es wahres Mitgefühl zu entwickeln. Ein Mitgefühl das immer tätig ist, immer eine helfende Hand reicht. Obwohl man nichts zu tun hat.

Grundlagen der chinesischen Medizin

Das grundlegende Prinzip der chinesischen Philosophie wie der Medizin ist die Vorstellung, dass wir im wesentlichen nicht aus greifbarer Materie bestehen, sondern vielmehr aus unsichtbarem Ki, der reinen Lebensenergie.
Dieses Ki zeigt sich in allen lebendigen, bewegten Prozessen, die im gesamten Kosmos und damit auch in uns Menschen ablaufen. Dabei wurde festgestellt, dass sich das Ki in Polaritäten ausdrückt, die man mit Yin und Yang umschreiben kann. Ursprünglich beschrieb die Bezeichnung von Yin und Yang die sonnenbeschienene und die schattige, sonnenabgewandte Seite eines Berges.

Dem Yin werden also die dunklen...

Dem Yin werden also die dunklen, verborgenen, stillen Aspekte, dem Yang die hellen, klaren, bewegten Aspekte zugeordnet. Man sollte jedoch nicht den Fehler machen sie als sich ausschließende Dualitäten zu verstehen. Vielmehr bedingen Yin und Yang einander und bringen in der ständigen Bewegung des Ki einander hervor und durchdringen sich dabei. So wie der Tag eher dem Yang und die Nacht dem Yin zugeordnet wird, so gibt es aber auch schattige, dunkle Plätze am Tag und mondbeschienene Lichtungen in der Nacht. Das Zusammenspiel aller Erscheinungen von Yin und Yang bringt das hervor, was wir die Welt nennen, wie sie uns erscheint.

Der ständige Fluss des Ki und die damit verbundenen Veränderungen bringen auch die Jahreszeiten hervor. Dadurch verändert sich auch die Qualität des Ki in seinen Aspekten von Yin und Yang. Diese Wechsel der Qualitäten werden mit den fünf Wandlungsphasen beschrieben. Dabei wird jeder Jahreszeit eine bestimmte Wandlungsphase zugeschrieben. Dem Frühling das Holz, dem Sommer das Feuer, dem Herbst das Metall und dem Winter das Wasser. Die fünfte Wandlungsphase Erde ist in allen anderen enthalten und zeigt sich gerne zum Ende einer Jahreszeit.

Alle unterschiedlichen Aspekte von Yin und Yang, die sich in den Wandlungsphasen weiter differenzieren, ergeben im Zusammenspiel das, was wir Leben nennen. Das Ki, das zur Aufrechterhaltung aller Lebensprozesse notwendig ist, fließt dabei auf bestimmten Bahnen durch den menschlichen Körper. Diese Bahnen werden auch Meridiane genannt.
Aus Sicht der klassischen chinesischen Medizin zeigt sich das Leben des Menschen, seiner körperlichen, seelischen und geistigen Konstitution und der Wechselwirkung mit der Umwelt in der Lage und dem Verlauf sowie der energetischen Verfassung der Meridiane.

Der Mensch ist oft Pathogenen, d.h krankmachenden Faktoren. ausgesetzt. Man unterscheidet innere und äußere Pathogene. Zu den äußeren gehören die Klimata wie Hitze, Kälte, Nässe, Trockenheit und Wind. Zu den inneren gehören die Emotionen wie Wut, Freude, Sorgen, Trauer und Angst.
Gegen diese Pathogene ist man in der Regel sehr widerstandsfähig. Sie können aber in einem energetisch geschwächten Zustand ihre krankmachende Wirkung entfalten.

Eine Bestimmung des energetischen Zustandes eines Meridians kann man durch Schauen und Betrachten, Hören und Riechen, Befragung und, für das Shiatsu typisch und am wichtigsten, durch Tasten und Fühlen erreichen.
Wichtig ist es hierbei die acht Verzweigungen zu beachten. Sie bestehen aus vier Paaren. Yin und Yang benennen die Art der Störung, Hitze und Kälte das Stadium, Heiß und Kalt den Charakter des Ki. Kyo und Jitsu, also Leere und Fülle, die Konditionen des Ki.

So geführt, kann man erkennen, welche Störung vorliegt, welche Ursache ihr zugrundeliegt, wie man die Störung aufheben kann, wie man die nötige Methode anwendet und wie man verhindern kann, dass die energetische Störung wieder auftritt.